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Am 28. August 1988 prallten drei Militärflugzeuge der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori während des Flugtag Ramstein 88 auf dem US-Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Ramstein-Miesenbach bei Kaiserslautern â013 der Ramstein Air Base â013 bei einem komplexen Flugmanöver in circa 50 m Flughöhe und rund 300 m vor den Zuschauern zusammen. Durch das Unglück starben nach offiziellen Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung 70 Menschen, unter ihnen alle drei beteiligten Piloten. Ein brennendes Flugzeug stürzte in die Zuschauermenge. In den Flammen kamen 67 Menschen ums Leben, 345 weitere wurden schwer verletzt. Viele Opfer dieser Katastrophe fordern heute noch Schadensersatz und Schmerzensgeld.

Unglücksursache war augenscheinlich, dass der Solopilot mit seiner Düsenmaschine zu früh (ca. vier Sekunden), zu nah und in zu tiefer Flugbahn den Kreuzungspunkt der Flugfigur erreichte. Durch diese Gegebenheit kollidierte die Solomaschine des Typs Aermacchi MB 339 beim sogenannten durchstoßenen Herz mit dem Führungsflugzeug der von links kommenden Fünferformation. Dieses wiederum riss sofort die linke Flügelmaschine neben sich mit. Beide Maschinen der Fünferformation zerschellten parallel zur Start- und Landebahn, während das Wrack des Soloflugzeugs seine ursprüngliche Flugbahn in Richtung Publikum beibehielt, und ca. 50 m vor der Absperrung aufschlug, explodierte und in einer Wolke aus brennendem Kerosin und Wrackteilen noch weit in die dichtgedrängte Menge raste. Die wenigen Sekunden, in denen sich die Katastrophe abspielte, ließen den Zuschauern keine Zeit zu fliehen. Die sieben verbliebenen, zum Teil beschädigten Maschinen der Frecce Tricolori sammelten sich über der Airbase â013 die drei Maschinen der betroffenen Fünferformation hatten den weißen Rauch als Zeichen, daß mit ihren Maschinen etwas nicht stimmte, an â013 und landeten anschließend auf dem Flugplatz Sembach, da die Start- und Landebahn der Airbase mit Wrackteilen übersät war.

Das Flugschauunglück, an das ein Gedenkstein in der Zufahrt zu Ramsteins Fliegerhorst erinnert, ging nicht zuletzt wegen vieler schwerwiegender Pannen in die Geschichte ein. Einerseits ließen die Amerikaner die vor der Wache aufgefahrenen Rettungskräfte nicht sofort auf den Flugplatz, andere, wie das THW aus Kaiserslautern, wurden gar nicht hinzugerufen, sondern mussten einsatzbereit auf ihrer Wache verbleiben. Durch mangelhafte Sofortversorgung starben deshalb mehrere Menschen oder erlitten bleibende Schäden. Injektionsnadeln der Deutschen passten nicht auf die Infusionen der Amerikaner und umgekehrt. Noch Stunden später irrten Personenbusse mit unterschiedlich schwer verletzten Personen z. B. durch Mannheim auf der Suche nach einer Klinik. Andererseits lernte man dort auch die Wichtigkeit von psychologischer Nachbetreuung der Opfer und Rettungskräfte; denn viele davon waren später traumatisiert, mehrere begingen Suizid.

Schon in den frühen Morgenstunden reisten Tausende von Flugtagbesuchern an. Die Gesamtzahl der Besucher zum Zeitpunkt des Unglücks wird auf 350.000 geschätzt.

15:40-Beginn der Flugvorführung der Frecce Tricolori
15:44-Bei der zweiten Flugfigur â013 dem durchstoßenen Herzen â013 kollidieren drei der beteiligten zehn Flugzeuge. Eines davon stürzt direkt vor der Zuschauermenge zu Boden.
15:46-Beginn der Löscharbeiten
15:48-Das erste amerikanische Rettungsfahrzeug trifft am Unglücksort ein
15:51-Der erste amerikanische Rettungshubschrauber trifft ein.
15:52-Ein zweiter amerikanischer Rettungshubschrauber trifft ein.
15:54-Der erste der beiden Rettungshubschrauber fliegt wieder ab. Die Löscharbeiten werden beendet.
16:10-Der Rettungshubschrauber Christoph 5 aus Ludwigshafen landet.
16:11-Der Rettungshubschrauber Christoph 16 aus Saarbrücken landet.
16:13-10 amerikanische und deutsche Rettungsfahrzeuge treffen ein.
16:28-Ca. 10â01315 weitere Rettungsfahrzeuge treffen ein. Bis zu diesem Zeitpunkt sind acht Rettungshubschrauber (US, ADAC, SAR) an der Unglücksstelle.
16:33-Der erste Rettungshubschrauber der Rettungsflugwacht trifft ein
16:35-Der Notarzt eines Rettungshubschraubers über Funk:
Wir suchen ständig verbrannte Patienten, die uns von den Amerikanern aus der Hand gerissen werden und vollkommen unversorgt abtransportiert werden. Man hat uns gesagt, es wäre niemand mehr da.
16:40-Der erste Tieflader zum Abtransport von Toten fährt vor.
16:45-Ein zweiter Tieflader zum Transport von Toten trifft ein.
16:47-Zu diesem Zeitpunkt hatte die Rettungsleitstelle in Kaiserslautern keine Angaben über das Ausmaß des Unglücks, wie aus dem Funkverkehr ersichtlich ist: Ja, das ist das Problem. Wir wissen noch gar nicht, was da vorliegt, wie viele Verletzte und was da alles ist. Der Leitende Notarzt hat noch keine Rückmeldung gegeben. Er will sich erst ein Bild verschaffen.
17:00-Etwa um diese Uhrzeit treffen am Unglücksort mehrere Notärzte mit Rettungshubschraubern ein. Diese dazu später:
Bei dem Eintreffen etwa kurz nach 17:00 Uhr waren dort keine Verletzten mehr zu finden. Wir konnten sehen, dass die letzten Schwerverletzten in amerikanische Hubschrauber verladen wurden. Wir konnten noch einzelne Pritschenfahrzeuge sehen, auf denen Verletzte lagen, die abgefahren wurden. Nachdem es nicht gelang, einen Einsatzleiter bzw. einen Ansprechpartner zu finden […] haben wir uns auf eigene Initiative hin mit dem Rettungshubschrauber zum Johannis-Krankenhaus nach Landstuhl begeben. Auf mehrfaches Befragen verschiedener Einsatzkräfte, Sanitäter und Polizeibeamten konnte niemand einen Einsatzleiter nennen. Ich habe auch nach einem Leitenden Notarzt gefragt, um koordinierend in die Rettungsmaßnahme eingreifen zu können. Es gab keinen.
18:05-Ein an den Rettungsmaßnahmen beteiligter Rettungshubschrauber landet am amerikanischen Militärkrankenhaus in Landstuhl.
18:20-Abtransport der Leichen mit den beiden Tiefladern.
18:30-Am Klinikum in Ludwigshafen kommt ein Bus mit Verletzten an. Ein Professor des Klinikums dazu später:

In dem Bus befanden sich fünf Schwerstverletzte. Es war kein Arzt bei diesem Transport. Lediglich ein ortsunkundiger und des Deutschen nicht mächtiger Fahrer hatte offensichtlich eine Irrfahrt durch Ludwigshafen gemacht, bis er das Krankenhaus fand.

Dem Unglück fielen nach offiziellen Angabe 70 Menschen (67 Flugtagbesucher sowie 3 Piloten) zum Opfer. Von Seiten des US-Militärs wurden keine Toten gemeldet. Diese Angabe wurde jedoch nach dem Unglück bezweifelt, da Augenzeugen auch von toten US-Soldaten berichteten. Es gab 1.000 Verletzte. In Krankenhäusern mussten 450 Verletzte versorgt werden, die sich schon nach der ersten Nacht auf 46 Kliniken im gesamten Bundesgebiet und einer Spezialklinik in Frankreich verteilten.
(Quelle: Wikipedia)
Autor
Geschrieben von Julia | 25.08.2008 um 15:16 Uhr
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28.08.1988 |

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