Bilanz nach dem Dschungel
Wenn man eine Bilanz des Dschungelcamp-Abenteuers mit Lisa ziehen soll und in dieser Linie kein Blatt vor den Mund nimmt und ganz ehrlich ist, dann lä8t sich aus meiner Sicht folgendes festhalten:
1. Bezogen auf die sonstige Karriere der Kandidaten gibt es keinerlei Anzeichen für echte positive Effekte durch eine Teilnahme am Dschungelcamp. Im Gegenteil: Man kann eigentlich nur durch die Teilnahme verlieren und nichts gewinnen in Sachen PR. Denn "Ich bin ein Star, holt mich ..." ist vom Sender so aufgebaut, daß sich die meisten Kandidaten nahezu zwangsläufig blamieren bzw. dumm aussehen müsen. Die Sendung zielt in erster Linie auf die Schadenfreude des Publikums.
2. Der Titel eines Dschungel-Königs bzw. einer Dschungel-Königin ist absolut lachhaft. Er bedeutet überhaupt nichts. Es geht nicht um Wissen, es geht auch nicht um reales Können (und sei es tatsächlich, in der Wildnis zu überleben).
3. Lisa hat im Camp die m.E. vollkommen richtige Frage gestellt: "Warum bin ich eigentlich hier?" Gerade dies sollte allen zumindest etwas zu denken geben, die Lisa entgegen ihrer auch in Vorfeld deutlich spürbaren Unsicherheit, sich hier richtig zu entscheiden (Teilnahme oder keine Teilnahme) geraten haben, dies doch zu tun. Es geht nicht darum, ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, als vielmehr sich die Frage zu stellen, ob eine kurzfristige massive TV- / Medienpräsenz um jeden Preis das geeignete Mittel sein kann und ob dies Lisa hilft, ihre eigentliche Ziel zu verwirklichen.
4. Deutlich wurde auch in der Nachbetrachtung des Camps durch Lisa selbst (z.B.beim Interview in der "Bravo"), daß sie sich äußerst selbstkritisch der Frage nach bislang verpaßten Chancen und Fehlern nach DSDS widmet. Ich finde das ganz toll, möchte allerdings davor warnen, jetzt unbedingt schnell den oder die Fehler ganz in der Schnelle in der einen oder anderen Richtung sehen zu wollen. Am besten wäre es, wenn der größte Druck erstmal raus wäre. Lisa sollte schon aufgrund ihres Alters einfach wirklich die Möglichkeit erhalten, ein wenig zu experimentieren, um ihre Stärken noch mehr zu konkretisieren und dann noch genauer zu wissen, in welche Richtung es gehen soll.
5. Da das Potential unzweifelhaft vorhanden ist, bin ich trotz allem recht optimistisch. Dennoch wird der weitere Weg alles andere als leicht. Da sollte man wirklich auch vor überzogenen Hoffnungen in jeder Form warnen.
niedergrund
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niedergrund | 03.02.2008 um 01:00 Uhr