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Schwäbisch-Alemanische Fasnet

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Nina
12.11.2008 12:41 Uhr
20255 Hamburg

Nina
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Als Teil unserer christlich / abendländischen Kultur feiern wir hier Fasnet. Ein Brauch der mich sehr fasziniert und fesselt. Mich interessiert natürlich besonders der religiöse Ursprung, wo es überhaupt herkommt, warum wir Fasnet feiern. Allerdings geht auch die Fasnachtstradition auf ursprünglich heidnische Bräuche zurück. Ursprünglich war es ein Fruchtbarkeitskult. Am Ende des harten Winters wollte man die Dämonen austreiben, deshalb vermummten sich die Menschen und wählten schaurige abschreckende Masken. Sie hofften damit den Winter zu vertreiben.

Aber mit der Christianisierung verschwanden die heidnische Kulthandlungen von der Bildfläche. So wurden um 633 nach Christus alle Narrenfeste um die Jahreswende verboten.
Einen Bedeutungswandel erlebte die Fastnacht mit der zunehmenden Christianisierung und dem Einfluss der römisch/katholischen Kirche im Mittelalter, die daraus die Fast - Nacht machte.

Das Wort Fastnacht bezeichnet den Vorabend , die Vorbereitung auf die Fastenzeit. Sie beginnt bei uns im schwäbischen Raum Traditionell am 6.Januar, dem Dreikönigstag. An diesem Tag wir das Häs ( das Gewand der Narren) abgestaubt, es wird überall Häserweckung gefeiert.
Als Zeichen der Fasnet wird ein Narrenbaum aufgestellt, auf dem die Zünfte des Ortes aufgezeigt sind.

Zum fasnachtlichen Endsport geht es dann am ,,Schmotzigen Deischdig" dem schmotzigen Donnerstag, das Wort kommt vom Schmotz, dem Schmalz. An der Fasnet gibt es traditionell viele Berliner und Fasnetsküchle, also schmalsgebackenes zu essen. Die Narren ziehen zu den Schulen und befreien die Schüler, damit sie das närrische Treiben auch geniessen können. Jetzt werden mal die Rektoren und Lehrer abgefragt. Die Schüler folgen den Narren im Umzug zum Rathaus. An diesem Tag wird das Rathaus gestürmt, die Narren verkünden die Narrenfreiheit, fesseln symbolisch den Bürgermeister und übernehmen einen meist übergroßen Schlüssel des Rathauses. Die narren werfen Bonbons unter die wartenden Kinder.Den Freitag vor der Fasnet nennt man auch den Beramfreitag. Das kommt von dem Wort Räm, das für Ruß steht. Die Narren möchten ja den Leuten gerne das Gesicht schwärzen. So mancher Zuschauer der friedlich beim Umzug am Strassenrand steht wurde schon von einer Hexe geschwärzt. Oft haben sie Schuhcreme an ihren Händen. Auch werden die Zuschauer mit bunten Raideln ( Stifte die man auch zur Viehkennzeichnung nimmt) gefärbt.

Der Fasnetssamstag wird auch der Schmalzsamstag genannt, auch dieser Tag erinnert an unser närrisches Gebäck, das Schmalzgebackene.
Besonders stürmisch wird es am Fasnetssonntag den man auch als Rosensonntag bezeichnet, und natürlich am Rosenmontag. Diese Tage erinnern daran, das im 11.Jahrhundert der damalige Papst in Rom mit einer goldenen Rose auf den Altan des Latarnenpalastes trat.

Für die vielen Fasnetsumzüge werden die Strassen närrisch geschmückt, vielerorts ziehen lange Fetzengirlanden die Strassen, manchmal sind es aber auch originelle Wäschestücke.
Mancherorts gibt es auch Narrengerichte, die den Politikern den Narrenspiegel vorhalten.

Das Ende der Fasnet wird dann auch beklagt und betrauert. Die Hexen werden verbrannt ( nur eine kostümierte Puppe), dies geschieht mit großem Schauspiel. Die Zuschauer kommen meist in schwarz, der Farbe der Trauer. Ins Gesicht wird stilecht eine Träne geschminkt. Unter großem Wehklagen und Geheule geht die kostümierte Puppe, die unsere Fasnet symbolisiert in Flammen auf. Im Mittelalter war die Hexenverbrennung eine Strafe für wiedergöttliches Verhalten. Dies war leider bis in die Mitte des 18.Jahrhundertes üblich. Heute ist es nur noch ein Schauspiel, das natürlich nochmals ausgiebiggefeiert wird. Mancherorts wird die Fasnet auch zu Grabe getragen, regelrechte Beerdigungsfeiern werden inszeniert. Die Geldbeutel werden an öffentlichen Brunnen gewaschen, der Zunftmeister hält seine Trauerrede. Die Fasnet ist zu Ende, sie hat wieder viel Geld gekostet, das wird beweint, und deswegen auch die mittlerweile leeren Geldbeutel gewaschen.
In diesem Sinne Euch allen eine glückselige Fasnet
   
Geändert von Nina (12.11.2008 um 12:43 Uhr).
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